Blasorchester TSV Braunshardt

Aus Spaß an der Musik !




Die Chronik

Ein Ausflug in die Geschichte der Blasmusik

Die Blasmusik, deren Geschichte generell auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht, war zur Zeit der Gründung des Spielmannzuges in Braunshardt in erster Linie von Militär- und Marschmusik geprägt. Der Spielmannszug war damals eine Domäne der Militärmusik. Die Spielmannszüge mussten die Soldaten durch ihre "aufmunternde Marschmusik moralisch unterstützen". Durch diese Vorgehensweise setzte sich die Musik der Spielmannszüge als Marschmusik durch. Die beiden Weltkriege haben dieses Bild der Blasmusik dann noch manifestiert. Das teilweise negative Image der Blasmusik geht auch heute noch auf diese Tatsache zurück.

 

Die Tradition und Entstehung der heutigen "Blasorchester" fing nach dem Zweiten Weltkrieg erst langsam an und war beeinflusst von der vergangenen nationalsozialistischen Herrschaft. "Die Besatzungsmächte sahen in den Blaskapellen ein Relikt des Militarismus nationalsozialistischer Prägung und verboten zunächst die Ausstrahlung im Rundfunk" (Zitat aus einem Fachbuch über Blasmusik).

Danach wurde Blasmusik stark von amerikanischer Unterhaltungsmusik beeinflusst und die Dominanz der böhmischen Volksmusik kam auf – wer kennt nicht Ernst Mosch – und hatte ihre Blütezeit. Diese Art der Musik prägt auch heute noch den sehr oft verächtlich benutzten Ausdruck "Dicke-Backe-Musik".

Die eigentliche konzertante oder auch Symphonische Blasmusik in Deutschland hat sich erst langsam ab den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts weiter entwickelt, findet aber in einer breiten Öffentlichkeit kaum Beachtung.

Das ist durch verschiedene Faktoren erklärbar. Beispielsweise – und in erster Linie – von den Medien. Oder haben Sie schon einmal samstagabends im "Musikanten-Stadl" Symphonische Blasmusik gehört!? Solange sich dieser vermittelte Eindruck der Blasmusik nicht ändert, werden Orchester, die – wie auch wir – versuchen diese überaus hörenswerte, konzertante Blasmusik populärer zu machen, weiterhin einen schweren Stand haben. Aufgrund dieses Images werden die meisten – wie vielleicht auch Sie – gar nicht wissen, dass unsere Hauptprobenarbeit auf dem Schwerpunkt der konzertanten Musik liegt. Allerdings haben wir es auch schwer, dieses Image zu ändern. Vereinsorchester, wie wir eines sind, müssen aus finanzieller Sicht (Instrumente, Noten, Musiklehrer etc. wollen ja bezahlt werden) ihre Ausgaben größtenteils mit Auftritten in Festzelten zu Frühschoppen o. ä. decken. Und die sind dann doch sehr oft durch "Dicke-Backen" und "Volkstum" geprägt.

Ein anderer Faktor ist die Besetzung in Blasorchestern. Instrumente wie Oboe, Fagott, Kontrabass oder Kesselpauken fanden nur sehr langsam Einzug in die Blasorchester, in manchem Orchester fehlen sie selbst heute noch.

Und nicht zuletzt die Ausbildung in den Orchestern hat in der Vergangenheit nicht gerade dazu beigetragen, Nachwuchs für die Blasmusik zu finden. Das hat sich aber insbesondere in den letzten 10 – 20 Jahren derart geändert, dass sich schon Kinder und Jugendliche während ihrer Ausbildung mit der Symphonischen Blasmusik vertraut machen und anfreunden.  

Ende des letzten Jahrhunderts haben die Blasorchester in Deutschland nochmal einen deutlichen Aufschwung erlebt. Heute ist die Blasmusik in Deutschland eine "Domäne von Vereins- und Laien-Musikern", es gibt kaum Profi-Orchester, lediglich ein paar Auswahlorchester. Diese heute ca. 500.000 Laien-Musiker pflegen ihr Hobby gegenwärtig in ca. 12.000 Blasmusikgruppen bundesweit.

Doch nun genug mit Hintergrundwissen, jetzt endlich zu unserer Geschichte in "Prosa", die Sie unter den entsprechenden Menüpunkten anschauen können - Viel Spaß dabei!