Blasorchester TSV Braunshardt

Aus Spaß an der Musik !



 

Die 90er Jahre

Im Verlauf der 90er Jahre setzte sich die positive Entwicklung des Orchesters unaufhörlich fort. Noch nie zuvor wurde eine so große Anzahl an Schülern und Jugendlichen ausgebildet. Dieser Trend hat sich glücklicherweise bis heute fortgesetzt, und war dadurch zu begründen, dass die Ausbildung einen immer größeren und wichtigeren Stellenwert in der Abteilungsarbeit eingenommen hatte.

Erstmals wurde eine Art Ausbildungskonzept erstellt, in dem die Blockflötenausbildung als Vorstufe zum Erlernen eines Blech- oder Holzblasinstrumentes ihren festen Platz fand. Wie zuvor – allerdings damals in geringerem Umfang – schließt sich heute die Ausbildung an Blech- und Holzblasinstrumenten und an Rhythmusinstrumenten an.

Mit dem Ausbau der Ausbildung befanden sich in diesen Jahren im Durchschnitt immer ca. 30 – 40 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung beim Blasorchester.

Diese Anzahl an Auszubildenden dokumentiert das Bestreben des Blasorchesters, musikinteressierten Kindern und Jugendlichen das Erlernen eines Instrumentes zu ermöglichen, nicht zuletzt um ein Stück Kultur in Braunshardt zu erhalten und fortzuführen.

Auch in den 90er Jahren wurden wieder Turn- und Landes-Musik-Feste und Landestreffen besucht: im Jahre 1994 das Turnfest in Hamburg und 1998 das Deutsche Turnfest in München. Am meisten beeindruckt hat hier neben der Beteiligung am Festzug sicherlich die Mitwirkung an der Abschlussfeier im Olympiastadion. Hierbei spielte man mit Hunderten anderen Musikern aus ganz Deutschland in bereits erwähnter einheitlicher Bundestracht.

Hervorzuheben ist hier sicherlich auch die Teilnahme am Hessischen Landestreffen in Hergershausen 1996 mit der erneuten Teilnahme an einem Wertungsmusizieren. Es ist deshalb besonders erwähnenswert, weil es die erste Teilnahme an einem solchen Wettbewerb war, nachdem 1994 die musikalische Leitung des Orchesters von Oliver Nickel übernommen worden war.

Wertungsspiel beim Landestreffen in Hergershausen 1996

Mit den damals gespielten Stücken "Overture Francaise" und "Spiritual Moments" wurde musikalisch sicherlich der Umbruch in Richtung "Symphonische Blasmusik" eingeleitet. Dass dies der Weg in die richtige Richtung war, belegte das sehr gute Abschneiden des Orchesters.

Oliver Nickel – ein Musiker aus den eigenen Reihen – wurde damals, nach nur jeweils kurzer musikalischer Leitung des Orchesters durch Martin Heinrich und Torsten Reski, trotz seiner damals erst 21 Jahre die Leitung des Orchesters übertragen. Aus heutiger Sicht, und im Hinblick auf die Entwicklung des Orchesters seit der Übernahme der musikalischen Leitung durch Oliver Nickel, eine Entscheidung, die nicht hätte besser getroffen werden können.

Mit 8 Jahren erhielt Oliver Nickel seinen ersten Klarinetten-Unterricht und sammelte seine ersten Blasorchestererfahrungen. Bereits vor seinem Musikstudium bildete er sich auf Dirigenten-Lehrgängen fort.

Sein Studium an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz konnte er mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich abschließen, für das er seine Examensarbeit über die Repertoireentwicklung der Sinfonischen Blasmusik in Deutschland vorlegte.

Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer an einem Privatgymnasium in Darmstadt absolvierte er von 2005 bis 2010 ein Studium in Blasorchesterdirigat bei Pierre Kuijpers, Niederlande, das er im Mai 2010 sehr erfolgreich abschloss.

Oliver Nickel engagiert sich sehr für die Jugendarbeit und begleitet seit vielen Jahren Ausbildungslehrgänge des Hessischen Turnverbandes. Darüber hinaus führte ihn seine Tätigkeit als Dozent bereits in verschiedene Regionen Deutschlands, wo er mit mehreren Orchestern arbeitete.

In den 90er Jahren nahmen die musikalischen Aktivitäten des Blasorchesters weiter zu. Regelmäßige Konzerte sind feste Bestandteile im Braunshardter Ortsgeschehen geworden.

Viele Veranstaltungen mit Beteiligung des Blasorchesters, wie z. B. die musikalische Umrahmung der Matineen des TSV Braunshardt, die Teilnahme am Umzug zur Braunshardter Kerb und die musikalische Umrahmung am Volkstrauertag und Totensonntag, sind ohne das Blasorchester kaum mehr vorstellbar.

Aber auch außerhalb des Ortsgeschehens, in der näheren und weiteren Umgebung, hat sich das Orchester einen Namen gemacht und ist zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen, wie Platz- und Kurkonzerten sowie sonstigen Festen und Umzügen, immer wieder gerne gesehen.

Eine traditionelle Veranstaltung des Blasorchesters, der Musikalische Frühschoppen am 1. Mai, viele Jahre auf dem Schulhof in der Lindenstraße veranstaltet, wurde im Jahre 1997 u.a. aus Platzgründen erstmals auf dem Marienhof der Familie Becker durchgeführt. Dies wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und wird seitens des Blasorchesters mit Einverständnis und Hilfe der Familie Becker bis heute fortgeführt.

Um für diese Konzerte und Veranstaltungen bestens vorbereitet zu sein, fanden seit den 80er Jahren regelmäßig Wochenendlehrgänge statt, bei denen die neuen Stücke intensiv geprobt wurden.

Übungsfreizeit 1986

Neben der musikalischen Arbeit wird beim Blasorchester aber auch sehr viel Wert auf die Pflege der Geselligkeit gelegt. Hierzu wurden viele Aktivitäten unternommen und auch bis heute weiter durchgeführt. Egal ob Ausflüge, Weinberg- oder Fahrradtouren und Weihnachtsfeiern – der Zuspruch zu diesen Unternehmungen war und ist stets groß und die Freude und der Spaß immer wieder ausgelassen.

Um auch den jungen Musikern die Möglichkeit zu geben, in der Gruppe zu proben und das richtige Zusammenspiel frühzeitig zu erlernen, wurde im Jahre 1997 dauerhaft ein Jugendblasorchester gegründet. Diesem Orchester gehörten anfänglich ca. zwanzig junge Musiker an, heute sind esca. dreißig bis vierzig. Zu verschiedenen Anlässen wie z. B. Martinsumzügen, bei unserer Veranstaltung am 1. Mai und bei verschiedenen Konzerten, hat das Jugendblasorchester immer wieder die Gelegenheit sich zu präsentieren.