Blasorchester TSV Braunshardt

Aus Spaß an der Musik !



 

Die Anfänge in Braunshardt

Wie viele andere geschichtliche Aufzeichnungen und Chroniken ist auch die Geschichte des Blasorchesters des TSV Braunshardt in ihren Anfängen nicht eindeutig nachweisbar.

Nach Erzählungen soll der Spielmannszug in den Jahren 1908/1909 gegründet worden sein. Jedoch ist erst aus dem Jahr 1911 aus dem Protokollbuch der damaligen Turngemeinde Braunshardt bekannt, dass insbesondere Kleidung und Instrumente angeschafft wurden und es den ersten Auftritt beim Gauturnfest in Klein-Gerau gab. Die Trommler und Pfeifer sollten nun auch weiter bei Aufmärschen zu den Turnfesten spielen, damit man "leichter marschieren" konnte. Daraus kann geschlossen werden, dass wohl 1911 das Gründungsjahr der Turnermusik in Braunshardt war.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges und dem Zusammenschluss der Turngemeinde und des Sportvereins Braunshardt im Jahr 1919 zum Turn- und Sportverein, dem heutigen TSV Braunshardt, lebte auch der Spielmannszug wieder auf. Bei einer Versammlung des neuen Vereins am 21. Januar 1920 wurden folgende Mitglieder für die Musik bestimmt bzw. haben sich gemeldet:

Trommel: Philipp Bender, Wilhelm Wesp und Georg Schuchmann.

Hornisten: Valentin Wesp, Ludwig Stieglitz, Wilhelm Volz, Jakob Schäfer und Christoph Schwarz.

Zitat aus dem damaligen Protokoll: "Es wurde denselben empfohlen, fleißig zu üben!"

Dass es damals nicht so einfach war, bei den Spielleuten mitzuwirken, zeigt eine Eintragung im Protokollbuch aus dem Jahr 1922. Bei einer Versammlung am 12. August 1922 meldete sich Mitglied Jakob Schäfer, er wolle das Pfeifen erlernen. Diese Anfrage wurde aber zurückgestellt und erst in der nächsten Versammlung verhandelt.

Eine Woche später hatte dann die außerordentliche Generalversammlung des TSV Braunshardt erst zugestimmt, dass er das Pfeifen erlernen durfte.

Mühsam war der Übungsbetrieb in seinen Anfängen. Da niemand Noten beherrschte, wurde nach Gehör und Grifftabellen musiziert. Man übte eben so lange, bis man es konnte.

In den 20er Jahren wurde durch den damaligen Spielmannszug hauptsächlich die Begleitung von Turnern und anderen Sportlern zu verschiedenen Sportfesten übernommen. So beteiligten sich die Spielleute beim Bergturnfest auf dem Frankenstein, bei Gauturnfesten und vereinsinternen Veranstaltungen.

Das folgende, älteste noch erhaltene Bild zeigt die Teilnehmer am Jugendturnen im August 1924 in Dornheim. 

Spielmannszug im August 1924 in Dornheim

Aus dieser Zeit sind nur wenige Aufzeichnungen vorhanden, die den musikalischen Betrieb im TSV Braunshardt schildern. Die letzte Eintragung im noch vorhandenen dritten Protokollbuch des TSV Braunshardt wurde am 15. Dezember 1928 vorgenommen.

Ab 1933 wurden die Spielleute zu Veranstaltungen des Hitlerregimes wie z. B. dem 1. Mai und dem Erntedankfest zum Spielen aufgerufen. Während des 2. Weltkrieges ruhte der Übungs- und Spielbetrieb.